Gute Ideen fallen nicht vom Himmel

Fünf Irrtümer über Kreativität

20.04.2009

Beispiel Google

Neue Ideen entstehen meist im Grenzbereich verschiedener Wissensgebiete. Hierfür ein Beispiel: Was macht die Suchmaschine Google so erfolgreich? Sie findet sofort die wichtigsten Ergebnisse. Das so genannte "Page Rank" war das, was Google zum Durchbruch verhalf. Die Grundidee von Google besteht also darin, ein bekanntes Produkt (Suchmaschine) mit einem wissenschaftlichen Prinzip zu kombinieren.

Der Ausgangspunkt hierfür war: Google-Gründer Larry Page überlegte sich, wie man die Popularität einer Website messen kann. Bei der Ideensuche begab er sich in die Welt der Wissenschaft. Dort gilt ein wissenschaftlicher Aufsatz dann als besonders wertvoll, wenn er häufig zitiert wird. Aus diesem akademischen Grundsatz leitete Page seine These ab: Der Wert einer Website steigt mit der Zahl der Links, die auf sie führen. Um diese Idee überhaupt entwickeln zu können, brauchte Page Wissen aus zwei verschiedenen Gebieten - mit technischem Wissen allein hätte es Google nicht gegeben.

Der dritte und wichtigste Punkt ist Motivation. "Bis zu einem gewissen Grad kann Motivation fehlendes Wissen und fehlende kreative Fähigkeiten kompensieren", beschreibt Amabile das Ergebnis ihrer Forschungen. Das Geheimnis vieler Genies liegt in ihrem Tatendrang. So banal es klingt: Sie hatten einfach Lust auf Ideen. Auch Unternehmen können ihre Mitarbeiter mit Hilfe von Amabiles Komponentenmodell zu mehr Kreativität bringen. Wie? Ganz einfach, indem sie eine Atmosphäre schaffen, die es Mitarbeitern ermöglicht, Wissen aus verschiedenen Bereichen zu erlangen und Ideen auszuarbeiten, die im ersten Moment schräg und schief klingen. So wie der dänische Hörgerätehersteller Oticon. Er schaffte in seiner Organisation vor einigen Jahren die festen Strukturen ab und ersetzte sie durch ein "Multijob"-Konzept. Statt in festen Abteilungen arbeiten die Mitarbeiter in autonomen Projektgruppen. Und sie übernehmen Aufgaben, für die in klassisch strukturierten Unternehmen eigene Abteilungen bestehen.

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