Gute Ideen fallen nicht vom Himmel

Fünf Irrtümer über Kreativität

20.04.2009

Irrtum Nummer drei: Kreativtechniken machen kreativ

"Welche Kreativtechnik macht mich kreativ?" Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Keine! Das Wort Kreativ-"Technik" gibt uns die Illusion, alleine mit der Wahl der richtigen Technik könne man schnell kreativ sein. Aber Kreativtechniken sind nur Denkstützen. Ohne Wissen aus verschiedenen Bereichen und ohne eine klare Motivation, Bestehendes in Frage zu stellen, gibt es keine Kreativität.

Kreativtechniken helfen Ihnen nur, den Rahmen für die Ideenfindung zu schaffen und Ihre Gedanken so zu strukturieren, dass es Ihnen möglich wird, Wissen neu zu kombinieren. Kreativtechniken funktionieren ähnlich wie ein Computerprogramm: Dateien werden auf der Festplatte immer wieder neu und anders zusammengesetzt - das ist erfolglos, wenn die Festplatte leer ist.

Die Grundlage für Ihre Kreativität tragen Sie in sich! Stellen Sie sich all das, was Sie wissen (all Ihre Erfahrungen, alle Dinge, die Sie gesehen, und alle Fehler, die Sie gemacht haben) als eine Sammlung von Puzzleteilen vor. Sie waren zum Beispiel früher Verkäufer, haben danach ein Jahr als Surflehrer gearbeitet und lassen sich jetzt zum Programmierer ausbilden. Damit haben Sie die besten Voraussetzungen, um Computerprogramme zu entwickeln, die sich durch neue Ideen zur Nutzerfreundlichkeit auszeichnen. Denn Sie wissen, wie Kunden an neue Produkte herangehen und wonach sie suchen. Außerdem haben Sie als Tauchlehrer gelernt, Menschen die Angst vor dem Neuen und Ungewöhnlichen zu nehmen.

Kreativtechniken helfen, die Puzzleteile Ihres Lebens zu-sammenzusetzen und neu zu nutzen. Eine klassische Kreativtechnik, die durch Kombinationen funktioniert, ist die morphologische Matrix. Damit können Sie zum Beispiel neue Produkte erfinden, indem Sie klassischen Produkten neue Bestandteile und Nutzenmerkmale hinzufügen. Die dahinterliegende Kreativtechnik ist eine klassische Kombinationstechnik. Sie funktioniert also nur, wenn Sie das notwendige Vorwissen haben. Das ist der zentrale Grund, warum Kreativtechniken wie Brainstorming oft wenig Früchte tragen: Den Teilnehmern fehlt das notwendige Wissen.

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