Die Homepage richtig gestalten

Fünf Tipps für Systemhaus-Websites

Doris Breitenreuter ist Communication Manager bei der Evernine Group, einem Deutschland weit vertretenen Spezialisten für Kommunikation und Medien im Umfeld der B2B-IT.

Struktur und Zielgruppe

2. Stylische klare Strukturen

Stellen Sie sich vor, Sie gehen in eine Kunstgalerie und zwischen der Malerei finden Sie sonstige Gegenstände wie ausgestopfte Tiere, Möbel und Edelsteine – so kommen die Werke sicher nicht zur Geltung.

Für Ihre Website gilt dasselbe Prinzip: Verstecken Sie Ihre wertvollen Angebote und Themen nicht hinter zu viel Unordnung.

Schlankes Design: Silpion setzt auf ein modernes Paralax-Scrolling Design und verzichtet gänzlich auf Drop-Down in der Header Navigation.
Schlankes Design: Silpion setzt auf ein modernes Paralax-Scrolling Design und verzichtet gänzlich auf Drop-Down in der Header Navigation.

Aushängeschild Startseite

Eine brandaktuelle Struktur für Startseiten bietet zum Beispiel das Parallax-Scrolling, eine Technik, bei der sich durch verschiedene übereinander gelegte und beim Scrollen unterschiedlich schnell bewegte Schichten spannende Effekte erzielen lassen. Dieser Effekt kommt eigentlich aus Webseiten aus der Mode- und Werbebranche und setzt sich zunehmend auch im IT-Umfeld durch.

Neben den Effekten bietet dieser Aufbau nur wenig Platz für lange Texte. Ein Vorteil, denn die Beschränkung aufs Wesentliche fordert zwar viel Disziplin, tut aber gerade bei komplexen Sachverhalten den Websites gut.

Der Hamburger IT-Dienstleister Silpion zeigt, wie auch Systemhäuser mit Parallax-Scrolling – etwa die niederbayrische Hartl Group – einen modernen Eindruck erzielen können. Wenn Sie dies an eine klassische Menüstruktur in der Header-Leiste koppeln, wie auch auf der Website des IT-Dienstleisters Nasdo zu sehen, haben Sie zudem alle Themen und Angebote noch einmal zusammengefasst.

Auch die Hartl Group setzt auf Farbe und Parallax-Scrolling für ihren Webauftritt.
Auch die Hartl Group setzt auf Farbe und Parallax-Scrolling für ihren Webauftritt.

Die Vorteile eines solchen Aufbaus liegen:

  • in einer klaren und reduzierte Struktur bei stylischer Optik;

  • dem Scrolling, mit dem in Form einer Geschichte die wichtigsten Aspekte Ihres Selbstverständnisses und Angebots erzählt werden ("Story-Telling");

  • in zusätzlich klassischen Unterseiten, die tiefer in die Themen einsteigen (hier aber drauf achten, dass kaum jemand mehr als zwei Klicks auf einer Homepage durchführt);

  • im Einsatz von Verlinkungen, die den Leser durch die Online-Welt führt, egal ob er zuerst auf der Startseite oder der Unterseite landet.

Menü und Style: Auch Nasdo setzt auf Parallax-Scrolling, doch hier findet sich oben eine klassische Menüleiste mit Drop-Down, über die alle wichtigen Aspekte und Themen zu finden sind.
Menü und Style: Auch Nasdo setzt auf Parallax-Scrolling, doch hier findet sich oben eine klassische Menüleiste mit Drop-Down, über die alle wichtigen Aspekte und Themen zu finden sind.

Aber auch mit klassischen Templates und "Kachel-Anordnungen" (die zum Beispiel Datagroup nutzt) können Systemhäuser ihre Inhalte optisch und logisch gut strukturieren. Die Kachelanordnung hilft auch dabei, eine Webseite im mobilen Look, also auf schmalen Displays gut aussehen zu lassen ("Responsiveness").

Die Kachel-Optik von Datagroup gehört heute schon zu den Klassikern des Webdesigns, ist aber auch funktional und sieht gut aus.
Die Kachel-Optik von Datagroup gehört heute schon zu den Klassikern des Webdesigns, ist aber auch funktional und sieht gut aus.

3. Zielgruppe mit den Themen erreichen

Neben den entsprechenden Templates und Themen sorgen spezialisierte Web-Profis auch mit Inhalten für Struktur. Reduzieren Sie bei den Inhalten Ihre eigene Perspektive. Die Kunst ist, sich in die Zielgruppe zu versetzen und zu überlegen, wie und mit welcher Intention ein möglicher Kunde auf Ihre Website trifft.

Gerade in der hochspezialisierten Welt der IT ist es nicht einfach, die richtige Mischung zwischen Technik und Business zu finden – vor allem nicht, wenn man selbst zu stark im Thema involviert ist.

Daher kann es sich lohnen, die Arbeit an branchenerfahrene Redakteure und Kommunikationsspezialisten abzugeben, die wissen, was die Zielgruppe bewegt und dafür die richtige Sprache finden.

Content first

Inhalt ist genau das, was Interessenten und Kunden suchen, Daher sollte das für jedes Unternehmen an erster Stelle stehen.

Man denke dabei an einen möglichen Kunden, der das Interesse an der Website verlieren kann, wenn er vor kryptischen Begriffen steht und lange klicken muss, um den relevanten Inhalt zu finden.

Der Klassiker auch: Viele Systemhäuser lassen Begriffe wie "Cloud" zweifach oder gar mehrfach in ihrer Menüstruktur auftauchen, einmal unter "Services", einmal unter "Leistungen". Woher soll der Kunde hier ahnen, worauf zu klicken ist? Nur weil der Anbieter seine Angebote intern hier unterteilt, hat der Kunde diese Logik nicht automatisch im Blick.

Nicht zu kompliziert

Zwar sind präzise Begriffe wichtig: doch man stößt immer wieder auf umfangreiche Drop-Down-Menüs, die beispielsweise direkt Produkte ohne weitere Erklärung auflisten. Ein Menüpunkt "Themen" könnte hier helfen.

Wenn Sie auf Selfmade-Texte setzen, sollten Sie diese am besten jemandem Fachfremden vorlegen. Versteht er Ihr Vokabular? Ist alles gut erklärt? Sind die spezifischen Produktbezeichnungen wirklich allgemein verständlich?

Das Systemhaus Allgeier hat diese Fragen auf seiner Webseite gut umgesetzt und seine Texte klar und übersichtlich – zum Beispiel mit Bullet-Points - strukturiert, wenn sie auch etwas lang scheinen.

Gute Texte: Allgeier setzt zwar auf viel Text, bereitet diesen aber business-gerecht auf, reduziert Fachjargon und setzt auf Aufzählungen.
Gute Texte: Allgeier setzt zwar auf viel Text, bereitet diesen aber business-gerecht auf, reduziert Fachjargon und setzt auf Aufzählungen.
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