Object First startet im deutschen Markt

Immutable Storage für Veeam-Kunden

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Nach Aelita Software und Veeam haben Ratmir Timashev und Andrei Baronov ihre dritte, gemeinsame Firma gegründet: Sie heißt Object First, bietet eine Ootbi genannte Appliance an und richtet sich an Kunden und Partner von Veeam Software – jetzt auch in Deutschland.
Die "Ootbi"-Appliance von Object First soll Veeam-Kunden "die bestmögliche Backup- und Recovery-Leistung" bieten.
Die "Ootbi"-Appliance von Object First soll Veeam-Kunden "die bestmögliche Backup- und Recovery-Leistung" bieten.
Foto: Object First

Object First hat einen unveränderlichen, Ransomware-sicheren Backup-Speicher speziell für Veeam-Kunden entwickelt. Das Angebot wurde in eine Ootbi genannte Appliance gepackt und soll durch einfache Handhabung bestechen: Laut Unternehmen ist die Appliance innerhalb von 15 Minuten betriebsbereit. Sie soll Veeam-Kunden "die bestmögliche Backup- und Recovery-Leistung" bieten.

Gegründet wurde Object First 2022 von Ratmir Timashev und Andrei Baronov. Beide sind keine Unbekannten in der Speicherbranche. Sie gründeten gemeinsam bereits 1997 Aelita Software, einen Spezialisten für Admin-Tools für Windows NT. Das Unternehmen verkauften sie 2004 für 115 Millionen Dollar an den Mitbewerber Quest Software. Mit dem Geld und den Erfahrungen ging es 2006 mit Veeam in die nächste, größere Runde: Das Unternehmen kaufte 2020 der Investor Insight Partners für 5 Milliarden Dollar. Er verlagerte den Firmensitz anschließend von der Schweiz in die USA.

Andy French is bei Object First als Business Development Manager für DACH, Benelux und die nordischen Länder zuständig und zusammen mit dem Distributor Ingram Micro erste Anlaufstelle für interessierte Reseller.
Andy French is bei Object First als Business Development Manager für DACH, Benelux und die nordischen Länder zuständig und zusammen mit dem Distributor Ingram Micro erste Anlaufstelle für interessierte Reseller.
Foto: Object First

Bei der Vorgeschichte darf man durchaus gespannt sein, was Timashev und Baronov mit Object First vorhaben. Die Spannung dürfte auch im Channel hoch sein, denn mit Veeam haben die beiden bewiesen, dass sie auch den Channel verstehen und die richtigen Stellschrauben für den Erfolg im indirekten Vertrieb kennen. Und ähnlich wie sie damals mit Veeam zunächst als Ergänzung zu VMware antraten, bieten sie mit Object First und der Ootbi-Appliance auch diesmal zunächst eine Punkt-Lösung für ein konkretes, eng umrissenes aber durchaus häufiges Problem an.

Wie man gesehen hat, kann daraus aber deutlich mehr werden. Deshalb sprach ChannelPartner mit Andy French, der als Business Development Object First Manager für DACH, Benelux und die nordischen Länder zuständig ist, über die Pläne des Unternehmens.

Object First, bietet eine Ootbi genannte Appliance an. Sie sei besonders einfach zu handhaben und innerhalb von nur 15 Minuten betriebsbereit. Die primäre Zielgruppe sind bestehende Veeam-Partner. Ootbi sei "mit seiner Sicherheit, einfachen Handhabung und Leistungsfähigkeit" aber auch für neue Veeam-Reseller "ein gutes Argument", erklärt das Unternehmen.

EMEA-Vertriebsteam mit Veeam-Veteranen

Veeam hat derzeit rund 5.000 Partner. Davon ist das soeben erst gestartete Object First noch weit entfernt - die Ziele sind aber ehrgeizig. Seit der Markteinführung im Februar 2023 wurden über 80 Ootbi-Installationen bereitgestellt - sechs davon im Wert von über 100.000 Dollar. Die Zahl der Buchungen hat sich im zweiten Halbjahr im Vergleich zum ersten Halbjahr verdreifacht. "Obwohl wir erst seit dem vierten Quartal 2023 in der EMEA-Region aktiv sind, sind wir aufgrund der bisherigen Entwicklung sehr zuversichtlich, dass wir im Jahr 2024 stark wachsen werden", sagt French gegenüber ChannelPartner.

Deshalb wachse auch das EMEA-Vertriebsteam schnell. "Es umfasst dedizierte Vertriebs- und Technikerressourcen für den Raum DACH. Darunter sind Experten, die vorher für Veeam gearbeitet haben und fundiertes Fachwissen haben, wie Andrey Romanov", erklärt French.

Als Distributor konnte Ingram Micro gewonnen werden. Derzeit gibt es keine Pläne, auf andere Distributoren zu expandieren. "Da unsere Lösung zu 100 Prozent auf Veeam abgestimmt ist, arbeiten wir eng mit dem Veeam-Team bei Ingram zusammen, das der Partner-Community ein enormes Fachwissen zur Verfügung stellt", sagt French dazu.

Die zwei Varianten der Ootbi-Appliance

Die Ootbi-Appliance ist in zwei Varianten erhältlich: Eine bietet 64 TByte mit einem UVP von 36.495 Euro, die andere 128 TByte für rund 49.000 Euro. Ein Cluster kann aus bis zu vier Knoten bestehen. Damit steht eine Backup-Speicherkapazität von bis zu 0,5 PByte zur Verfügung. Damit sei die Lösung "attraktiv für KMU, aber auch für größere mittelständische Unternehmen, die ein primäres Backup-Ziel für einzelne Abteilungen oder Standorte benötigen", führt French aus.

Neben dem Hauptanwendungsfall für Ootbi als primäres On-Premises-Backup-Ziel sind auch andere Szenarien möglich - einschließlich der Nutzung durch Managed Service Provider. Ootbi nutzt die mit Version 12 von Veeam Backup & Replication eingeführte Smart-Object-Storage-API, kann dadurch mit Veeam Cloud Connect verwendet und als Remote-Backup-Repository am Standort des MSP genutzt werden.

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