Hochglanzbroschüren lügen oft

Innovationskultur? Fehlanzeige

29.09.2011

Passive Innovatoren

- Passive Innovatoren:

36 Prozent der Unternehmen zählen hierzu. Sie stellen weniger Ressourcen als die proaktiven Innovatoren für Innovationen bereit und die Leistung ihrer Innovationsbereiche ist geringer. Passive Innovatoren haben Prozesse etabliert, mit denen sie Ideen ohne ambitionierte Ziele vorschriftsgemäß vorantreiben. In diesen Unternehmen existiert weder eine ausgeprägte Kultur der Leidenschaft noch eine Führungskultur, die Ideen und Innovationen fördert.

Dieser Typ Innovationskultur eignet sich dafür, langsam und stetig Produkte und Dienstleistungen zu verbessern, so dass zum Beispiel nach Plan jedes Jahr eine verbesserte Modellreihe präsentiert werden kann. Solange keine Wettbewerber in den Markt eindringen, kann diese Kultur auf Jahre eine solide "Qualität" sicherstellen. Große Sprünge hingegen sind schwer.

Der Wechsel von einer passiven zu einer proaktiven Innovationskultur gelingt Unternehmen nur langsam. Strebt die Führung eines Unternehmens einen solchen "Change" an, muss sie sich zunächst gegen die Kultur des passiven Verbesserns durchsetzen. Denn die jahrelang gelernte Innovationsroutine macht es für die Mitarbeiter schwer, plötzlich umzudenken.

Neben diesen "ganzheitlichen" Innovationskulturen, die (weitgehend) die gesamte Organisation umfassen, existieren zwei weitere Kulturen, die sich meist nur auf einzelne Bereiche oder Hierarchieebenen beziehen: die reaktive und die zufällige Innovationskultur.

- Reaktive Innovatoren:

Rund ein Viertel der Unternehmen gehören hierzu. Sie verfolgen ambitionierte strategische Ziele, doch die Kultur ist nur darauf ausgerichtet, zu reagieren: entweder auf Marktanforderungen oder Anordnungen der Geschäftsleitung. Ein proaktives Verhalten seitens der Mitarbeiter sowie eine kreativitätsfördernde Kultur spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Unternehmen mit einer solchen Innovationskultur sind, wenn sie handeln, sehr effektiv. Doch es dauert lange, bis sie handeln. Eine solche Kultur lässt sich gut mit einer Fast-Follower-Strategie vereinbaren - dem Ansatz, erst einmal abzuwarten, welche Innovationen auf dem Markt Erfolg haben, um sie dann zu kopieren. Doch die Fast-Follower-Strategie birgt Risiken: Sie täuscht Sicherheit vor, weil andere den Markt bereiten. Gerade in Branchen, in denen Geschwindigkeit wichtig ist, werden Fast-Follower schnell von innovativeren Mitbewerbern abgehängt.

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