Elektronikversender auf Wachstumskurs

Online-Umsätze steigen 2012 um 33 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro

18.02.2013
Elektronikartikel nehmen im deutschen Onlinehandel den größten Umsatzanteil ein, so die aktuellen Ergebnisse der jährlich vom Versandhandelsverband bvh herausgegeben Studie „Interaktiver Handel in Deutschland“: Zählt man die Umsätze in den Kategorien Unterhaltungselektronik, Computer & Zubehör, Haushaltsgeräte sowie Telekommunikation & Zubehör zusammen, ergibt sich für 2012 ein Gesamtumsatz von 7,78 Milliarden Euro. Gegenüber 2011 entspricht das einer Steigerung von 33 Prozent. Der Elektronikbereich liegt damit umsatzseitig vor dem Segment Bekleidung & Schuhe (7,2 Mrd. Euro) und übertrifft auch die Wachstumsrate der Fashion-Kategorien (27 Prozent).
Notebooksbilliger.de, Cyberport & Co. gehören zur Speerspitze des deutschen Onlinehandels
Notebooksbilliger.de, Cyberport & Co. gehören zur Speerspitze des deutschen Onlinehandels
Foto: Notebooksbilliger

Elektronikartikel nehmen im deutschen Onlinehandel den größten Umsatzanteil ein, so die aktuellen Ergebnisse der jährlich vom Versandhandelsverband bvh herausgegeben Studie „Interaktiver Handel in Deutschland“: Zählt man die Umsätze in den Kategorien Unterhaltungselektronik, Computer & Zubehör, Haushaltsgeräte sowie Telekommunikation & Zubehör zusammen, ergibt sich für 2012 ein Gesamtumsatz von 7,78 Milliarden Euro. Gegenüber 2011 entspricht das einer Steigerung von 33 Prozent. Der Elektronikbereich liegt damit umsatzseitig vor dem Segment Bekleidung & Schuhe (7,2 Mrd. Euro) und übertrifft auch die Wachstumsrate der Fashion-Kategorien (27 Prozent).

Das kräftigste Wachstum konnten die Elektronikversender dabei in der Kategorie Telekommunikation, Handy & Zubehör erzielen. Hier stiegen die Online-Umsätze 2012 um ganze 94 Prozent auf 970 Millionen Euro. Das zweistärkste Wachstum entfiel mit plus 38 Prozent auf den CE-Bereich mit einem Gesamtumsatz von 3,54 Milliarden Euro. Ebenfalls einen Zuwachs von 38 Prozent erzielte im Onlinehandel das Haushaltsgeräte-Segment mit 990 Millionen Euro – ein klares Indiz dafür, warum Elektronikversender wie Notebooksbilliger.de und GetGoods vermehrt in Richtung Weiße Ware schielen. Vergleichsweise reif ist dagegen das Online-Geschäft im PC- und Notebook-Bereich, der laut bvh 2012 um 11 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro zulegte.

Der zeitliche Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung der bvh-Zahlen für 2012 und dem erstmaligen Bekanntwerden des Deutschlandumsatzes von Amazon sowie dem starken Wachstum von Zalando passt dabei sehr gut. Angesichts der starken Rolle des Elektronikbereichs für den E-Commerce dürfte zudem die Plausibilität der von den Geschäftsführern der Onlinehändler Cyberport und 004 gegenüber ChannelPartner geäußerten Einschätzung der Rolle von Amazon für den deutschen Elektronikhandel recht hoch liegen.

Auch über den Technikbereich hinaus konnte der deutschen Versandhandel im allgemeinen sowie Onlinehändler im speziellen im vergangenen Jahr stark zulegen. Der bvh registrierte für 2012 Gesamtumsätze im Distanzhandel von 39,3 Milliarden Euro – plus 15,6 Prozent gegenüber 2011. Noch eindrucksvoller ist die Entwicklung im Online-Bereich: Mit 27,6 Milliarden Euro wurde hier 2012 ein Umsatzwachstum von 27,2 Prozent realisiert. Der E-Commerce-Anteil im deutschen Versandhandel ist damit nach 64 Prozent im Vorjahr auf 70,2 Prozent gestiegen. Als besonders wachstumsstark erweisen sich dabei die Online Pure Player, die 2012 um 40 Prozent zulegen konnten. Aber auch Stationärhändler mit einem Standbein im E-Commerce können mit 22 Prozent eine hohe Wachstumsgeschwindigkeit vorweisen. Nur noch recht gering ist die Dynamik dagegen bei den Katalogversendern (plus 6 Prozent) sowie den eBay-Powersellern (plus 4 Prozent).

Dem fortgesetzten Online-Boom zum Trotz blickt der bvh mit einer vergleichsweise vorsichtigen Prognose in das laufende Jahr. Der Verband erwartet für den Versandhandel ein Gesamtwachstum um 10,6 Prozent auf 43,5 Milliarden Euro. Der E-Commerce-Anteil würde dabei einmal mehr auf inzwischen 77 Prozent steigen, vorausgesetzt die bvh-Schätzung hat Bestand – im vergangenen Jahr musste der Verband seine Prognose zweimal nach oben korrigieren. (mh)

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