Foto: Pearl
Der im badischen Buggingen ansässige Elektronikversender Pearl ist ein "Hidden Champion": Seit mehr als 20 Jahren verfolgt das Unternehmen einen soliden, Cashflow-finanzierten Wachstumskurs und ist damit so etwas wie die kleine Schwester des Elektronik-Platzhirschen Conrad. Wie Conrad fokussiert auch Pearl ganz auf die eigene Arbeit und ist mit öffentlichen Mitteilungen zur Geschäftsentwicklungen eher sparsam. Lediglich der jährliche Geschäftsbericht des Unternehmens bietet Gelegenheit, Einblick in das aktuelle Geschehen bei Pearl zu nehmen.
Nach einer eher zurückhaltenden Entwicklung in 2011 ist dem Unternehmen 2012 wieder die Rückkehr zu einem deutlichen Wachstum gelungen. So gelang es Pearl in dem Jahr, seinen Umsatz um 9,4 Prozent auf 160 Millionen Euro zu steigern. Für 2013 geht die Unternehmensleitung von einem Anstieg der verschickten Bestellungen "im zweistelligen Prozentbereich und einem Umsatzanstieg im einstelligen Prozentbereich" aus.
Neue Kunden angelockt
Rückläufig war allerdings das Geschäftsergebnis von Pearl: Nach einem Jahresüberschuss von 1,75 Millionen Euro im Vorjahr schlugen hier 2012 nur noch 340.000 Euro zu Buche. Das dürfte unter anderem auf die Wachstumsstrategie des Elektronikversenders zurückzuführen sein. So lockt Pearl regelmäßig mit Gutscheinaktionen – u.a. über die Fastfood-Kette McDonald, den ADAC und die Bild-Zeitung – neue Kunden an. Zudem betreibt Pearl seit 2012 den hauseigenen Shopping-Sender Pearl.tv, der frei empfangbar über Satellit und Kabel oder auch via Livestream im Internet zu sehen ist.
Die Pearl-Geschäftsführung ist mit der Entwicklung des Shopping-Kanals offensichtlich zufrieden. Neben Beiträgen aus dem Sendezentrum am Firmensitz in Buggingen sendet Pearl.tv inzwischen auch regelmäßig live aus dem stationären Pearl-Outlet in Auggen. Als Moderatoren der vierstündigen Marathon-Sendung agieren dabei die Miss Germany 2011, Anne-Kathrin Kosch, sowie Privatfernseh-Urgestein Harry Wijnvoord. Das bei Pearl.tv entstandene Sendematerial nutzt der Elektronikversender auch für seinen Youtube-Kanal, der inzwischen auf mehr als 8.000 Abonnenten kommt.
Es verwundert daher nicht, dass sich Pearl die weitere Erschließung von neuen Absatzkanälen auf die Fahnen geschrieben hat. Laut dem Geschäftsbericht des Unternehmens sollen sowohl der Absatz über Internet-Marktplätze ausgebaut werden (bei Amazon und eBay ist Pearl bereit seit vielen Jahren aktiv) sowie auch Kooperationen von Pearl.tv mit weiteren Video-Plattformen den Bekanntheitsgrad erhöhen. Ebenfalls geplant ist die weitere Internationalisierung des Elektronikversenders. Bislang ist Pearl neben Deutschland auch in Österreich, der Schweiz sowie Frankreich aktiv, wo es jeweils eigene Versandzentren mit angeschlossenem Abholshop gibt.
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