Ratgeber: Speichernetze im Detail

10.08.2007
Von cow cow

1. Storage Area Network (SAN )

Ein Storage Area Network ist nicht mit einem herkömmlichen LAN zu vergleichen, da hier ausschließlich Daten zwischen Anwender und Massenspeicher transportiert werden. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei einem SAN um ein sekundäres Netzwerk, das an das lokale LAN eines Unternehmens grenzt. In einem SAN sind Bandlaufwerke und Plattensubsysteme mehr als nur Geräte, die an einem Server angeschlossen sind. Sie sind zentraler Bestandteil eines solchen Netzes. Während Direct Attached Storage eine Punkt-zu-Punkt-Speichermethode zwischen einem Server und einem Speichermedium beschreibt, erfolgt in einem SAN die Anbindung mehrerer Server an verschiedene Massenspeicher über ein eigenes Netzwerk. Einer der Gründe für die Entwicklung von SAN war die Bandbreite. Während NAS-Systeme an das lokale Netz angeschlossen sind und über die vorhandenen Kapazitäten Daten bereitstellen, agiert ein SAN unabhängig vom LAN und erreicht somit eine höhere Nutzlastauslastung, die bei ungefähr 90 Prozent liegt. Somit handelt es sich bei 90 Prozent der Daten, die über ein SAN bewegt werden, um gespeicherte Daten, die von den Datenträgern abgerufen, respektive auf sie geschrieben werden. Bei NAS liegt diese Nutzlast bei rund 60 Prozent.

2. SAN -Infrastruktur im Detail

In einem SAN werden die Daten blockbasiert übertragen. Bei einem Blockzugriff fordert der Rechner einzelne Datenblöcke von einer Festplatte an. Bei der dateibasierten Datenabfrage wie sie NAS nutzt, fordert der Rechner ganze Dateien an. Ein SAN wird in den meisten Fällen in Form einer Fibre-Channel-Infrastruktur (FC) realisiert. Auch bestehen SANs aus mehreren Baugruppen: Die Server regeln die Anfrage der Clients, die Fibre-Channel-Switches (FC-Switches) sind mit Servern und Massenspeichern verbunden. Ein SAN ist also vergleichbar mit einem Backbone, allerdings ist die einzige Aufgabe dieses „Backbones“ der Transport riesiger Datenmengen. Die meisten SANs verwenden SCSI als Kommunikationsprotokoll, das dann auf Fibre Channel als Transportprotokoll aufsetzt. Solche Speicher-Backbones können auf unterschiedliche Weise arbeiten.

3. FC-Arbitrated Loop (FC-AL )

FC-AL ist eine Bus-Topologie. Server und Speichergeräte sind über einen virtuellen Ring miteinander verbunden. Der Datenaustausch ist in einem solchen Ring nur in eine Richtung möglich und auch nur zwischen zwei Komponenten. Wenn zwei Geräte Daten über einen solchen Ring austauschen, müssen die anderen angeschlossenen Geräte warten, bis der Bus wieder frei ist. In einem dieser Ringe lassen sich bis zu 128 Geräte zusammenschließen, die angeschlossenen Geräte teilen sich die vorhandene Bandbreite. Die weitaus gängigere Methode, ein SAN aufzusetzen, ist die Switched-Fabric-Technik.

Zur Startseite