Wirtschaftskriminalität in Unternehmen

Ursachen, Motive und Risikofaktoren

02.06.2008

Geld ist nicht alles und nur vordergründig geht es im Arbeitsleben um Geld. Natürlich ist die Sicherung der eigenen Existenz eine grundlegende Motivation. Ist diese aber gegeben, dann arbeiten Menschen nicht zuletzt auch wegen sozialer Anerkennung und um Erfolge zu erleben. Zahlreiche Untersuchungen zur Arbeitszufriedenheit zeigen, dass soziale Kontakte, Wertschätzung und Selbstverwirklichung eine größere Rolle spielen als die Höhe des Gehalts. Eine Unternehmenskultur, die von Wertschätzung, Transparenz und Vertrauen sowohl gegenüber Mitarbeitern als auch Kunden und Geschäftspartnern geprägt ist, ist somit der beste Schutz gegen Kriminalität aus den eigenen Reihen.

Ergänzend zu nicht überzogenen Kontrollen sollte sie ein wesentlicher Bestandteil von Sicherheitskonzepten in Unternehmen sein. Eine ausgewogene Balance zwischen Kontrolle und Prävention führt zu den besten Ergebnisse. Zudem unterstützt eine Unternehmenskultur, die ein gemeinsames Wertesystem, eine Unternehmensethik, beinhaltet, in der sich alle aufgehoben fühlen, die informationelle Selbstkontrolle im Unternehmen, die so viel effizienter ist als Kontrolle "von oben". Denn Menschen handeln häufig nicht nach reinen Kosten-Nutzen-Überlegungen. Es sind nicht die drohenden Sanktionen, die die meisten Menschen davon abhalten Straftaten zu begehen, sondern die Tatsache, dass sie es nicht anständig finden. Ein Unternehmen, das sich gegenüber seine Mitarbeitern und Partnern fair und anständig verhält und ihnen vertraut, wird ein solches Verhalten in den meisten Fällen auch zurückbekommen.

Der Autor: Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte, Kurfürstendamm 42, D-10719 Berlin, Tel: 030 715 206 70, Fax: 030 715 206 78, E-Mail: dr.schulte@dr-schulte.de (mf)

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