Systemhäuser berichten aus der Praxis

Wie das Geschäft mit Hybrid Clouds funktioniert

Daniela Reichart ist Wirtschaftsjournalistin aus dem Kreis Göppingen nahe Stuttgart. Sie schreibt für unterschiedliche Fachmagazine mit technischem und wirtschaftlichem Schwerpunkt.

Erfolgsfaktor Kooperation

Das bestätigt auch Jörg Laufer, einer der Geschäftsführer der Stein IT in Marl. Im Fall seines Systemhauses hat sich das Team aus dem Ruhrpott seit einigen Jahren immer mehr auf Microsoft Lync fokussiert. Und sich damit auf UCC-Lösungen (Unified Communication and Collaboration) spezialisiert, für die sich immer mehr seiner mittelständischen Kunden interessieren. Denn das Kooperationstool hat das Systemhaus in die Lage versetzt, Unternehmensgrenzen zu sprengen und arbeitet seither eng mit Distributoren, Herstellern wie Microsoft und HP sowie anderen Systemhäusern zusammen und kooperiert mit diesen in Projekten. Das verschafft Wettbewerbsvorteile. "Wir nutzen Schnittstellen zu anderen Instrumenten für die barrierefreie Zusammenarbeit mittels verschieden klassifizierten Daten, Emails, Chat, Video-Konferenzen, Dokumenten sowie Telefonie. Das erleichtert die Kommunikation und Geschäftsprozesse", sagt Laufer.

Will etwa wie vor kurzem ein mittelständisches Ingenieurbüro die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter und Partner an verschiedenen Standorten miteinander verdrahten und die IT dazu nicht outsourcen, sondern neue Komponenten in die IT vor Ort integrieren, arbeitet er oft mit Hybrid Cloud-Lösungen. "Denn E-Mails und Dokumentenablagen für unkritische Daten waren wie bei vielen Firmen seit jeher in einer Cloud. Auch das Backup wird häufig hierin ausgelagert. Doch Telefonie und Daten aus ERP- und Produktionsplanung- Systemen sowie Business Intelligence blieben im Haus", erzählt Laufer.

Kunden schätzen Transparenz

Mit der neuen Lösung ist der C&S IT-Verantwortliche Grdic zufrieden: "Durch die virtuellen Server-Vorlagen können wir künftig sehr schnell beispielsweise neue Server für neue Services unserer Partnerunternehmen bereitstellen. Und das ohne langwierige Hardwarebeschaffung und Installation." Für den IT-Verantwortlichen ist der Status eines Systemhauses bei großen Herstellern sehr wichtig.

Er hatte in seiner Laufbahn mit vielen zu tun und selbst bei den guten Systemhäusern gebe es aus seiner Sicht feine, aber entscheidende Unterschiede: "Die fachliche Kompetenz frage ich gern anhand von Detailwissen ab, und hier haben mich meine Ansprechpartner mit umfassend technischem Wissen und Überblick beeindruckt. Ich habe sehr viel dabei gelernt", sagt der seit sieben Jahren in der IT tätige C&S-Mitarbeiter. Zudem legten wenige Systemhäuser Preise und die Vor- und Nachteile verschiedener Lösungen klar dar. Wer sich die Zeit nimmt, die Details zu erklären, punktet.

Der Geschäftsprozess bestimmt das IT-Betriebsmodell

"Das Hauptziel der IT sollte sein, Geschäftsprozesse zu unterstützen. Nach klarer Bestandsaufnahme lässt sich das oft am schlanksten realisieren, wenn vorhandene Systeme aufgerüstet oder nur partiell ersetzt werden", weiß Bükotec-Manager Thorsten Martin aus Erfahrung. So bieten sich neben Public und den beliebteren Private und Hybriden Clouds gegebenenfalls auch Services wie Hosting und Housing an. Andere Firmen wiederum benötigen nur umfassende Wartungskonzepte, proaktives Monitoring, Mitarbeiterschulungen oder Training on the job, damit langwierige Systemausfälle und Datenverluste der Vergangenheit angehören.

Netzwerke öffnen das Tor zu neuen Projekten

Was in Systemhäusern zudem beste Voraussetzungen schafft, um große oder komplexe Projekte zu meistern: In unterschiedlichste Richtungen gut verdrahtet zu sein: Interessante Aufträge erhalten Unternehmen aller Branchen schließlich nicht zuletzt über ihre Netzwerke.

"Wir pflegen Partnerschaften zu anderen IT-Systemhäusern, die neben Kompetenz und Qualität für Beständigkeit und Termintreue allen voran menschlich zu uns und unseren Kunden passen", sagt Illig. Dazu zählen zum Beispiel Spezialisten in den Bereichen SharePoint-Lösungen, CRM, 3D- und CAD-Software, Telefonanlagen, Stromversorgung und andere.

"Dadurch haben wir einen großen Pool an Erfahrung und technischen Ressourcen. Und weiß so meine Firma bestens für die Zukunft vorbereitet. Dann macht die Arbeit Spaß und das merken die Kunden", betont der Chef von vier Niederlassungen.

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