Umfrage von Strato

Wie kleine Online-Händler Amazon & Co. trotzen können

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Zwei Drittel der aktiven Online-Händler besitzen keinen eigenen Webshop sondern agieren ausschließlich auf den Marktplätzen von Amazon, eBay & Co. Damit verschenken diese E-Commerce-Spezialisten Umsatz, das ist das zentrale Ergebnis einer von Strato in Auftrag gegebenen Studie.

Viele Online-Händler vernachlässigen die Pflege der Beziehung zu ihren Kunden, weil sie zum Beispiel bestimmte Online-Handelskanäle gar nicht nutzen. So ist ein eigener Webshop etwa essentiell, um sich von Handelsplattformen à la Amazon oder eBay unabhängig zu machen.

Denn der eigene Webshop ist für Omni-Channel-Online-Händler Verkaufskanal mit den meisten wiederkehrenden Kunden. Das gaben 40 Prozent der von forsa befragten Webshop-Betreiber an - die Umfrage unter 219 Online-Händlern mit einem Jahresumsatz von bis zu einer wurde von der Strato AG in Auftrag gegeben.

Potenzial von Marktplatzschnittstellen nicht erschlossen

Potenzial verschenken Online-Händler aber auch, wenn sie zwar ihre Produkte auf den Handelsplattformen à la Amazon oder eBay anbieten, diese aber nicht über Schnittstelle an den eigenen Webshop angebunden haben.

So haben Marktplatzschnittstellen, die in vielen Webshop-Lösungen integriert sind, nur eine geringe Rolle bei der Entscheidung des Online-Händlers für einen Webshop gespielt - und das obwohl mehr als die Hälfte dieser Online-Händler mit eigenem Shop auch Produkte auf Marktplätzen verkauft. Auch bei den Strato-Webshops nutzen nur 18 Prozent der Onlinehändler die integrierten Marktplatzschnittstellen zu Amazon, eBay und Google Shopping.

Stammkunden auf Marktplätzen führen zu unnötigen Gebühren

"Online-Händler sollten nicht nur auf Marktplätzen ihre Produkte verkaufen, sondern auch in eigenen Webshops, um Kunden an sich zu binden. Tun sie das nicht, riskieren sie, dass Stammkunden in Marktplatzshops kaufen, wo hohe Gebühren anfallen", sagt Dr. Christian Böing, CEO von Strato. "Wer clever ist, greift neue Kunden auf Marktplätzen ab und bindet sie an den eigenen Shop. Damit das gelingt, sollten Onlinehändler Webshop-Lösungen nutzen, mit denen sie mehrere Verkaufsplattformen effizient verwalten."

Einen weiteren Tipp für kleine Online-Händler hat Wilfried Beeck, Gründer und Geschäftsführer des Webshop-Herstellers ePages: "Nischenanbieter müssen den Besuchern ihrer Website eine spannende Story erzählen. So überzeugen sie diese Kunden, ihre Website immer wieder zu besuchen und dort direkt einzukaufen. Auf Martkplätzen wie Amazon oder eBay bliebt der Nischenanbieter fast immer anonym und kann sich dort von der Masse der Online-Händler kaum abheben."

Hürden beim Shop-Aufbau: technische und rechtliche Fragen

Um den eigenen Webshop einzurichten, müssen Händler einige Hürden auf sich nehmen. Die drei größten Hürden sind: fehlende technische Kenntnisse, nicht vorhandenes Wissen über rechtliche Grundlagen im E-Commerce und Risiken durch Sicherheitslücken. Deshalb holt sich die Hälfte der kleinen Onlinehändler Unterstützung beim Einrichten des Shops - jeder Vierte bei einem selbstständigen Webshop-Experten.

Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) erleichtern Shop-Aufbau

"Moderne Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) verringern die Hürden für Online-Händler deutlich und sind häufig die bessere Wahl, wenn ein Onlineshop selbst eingerichtet werden soll", sagt Böing. SaaS-Webshops können kleine Online-Händler einfach und schnell einen eigenen Shop erstellen - ganz ohne Programmierkenntnisse.

Die meisten dieser Shops sind durch TrustedShops bereits vorzertifiziert und schützen Online-Händler damit in vielen Fällen vor Abmahnungen, zum Beispiel durch die korrekte Anordnung von Elementen auf den Produktdetailseiten. Bei rechtlichen Fragen hilft zum Beispiel die Webshop-Schnittstelle zur Onlinerechtsberatung janolaw.

Hilfestellung bei der Errichtung von rechtlich einwandfreien Webshops leistet ebenfalls das "Protected Shops"-Portal.

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