Siewert & Kau

Wie man mit Komponenten Geld verdient

20.04.2009

Broadline-Distribution kein Thema

Alles können heißt bei Siewert offensichtlich aber nicht: alles wollen. Schon seit der Gründung im Jahr 1994 ist die Firmenphilosophie eindeutig, die man von vielen Unternehmen der Branche zu hören bekommt: sich auf seine Kernkompetenz fokussieren. Während andere Spezialdistributoren für sich den Anspruch erheben, als "Broadliner" eingestuft zu werden, will S&K bewusst nicht derart kategorisiert werden. "Wir haben nie den Anspruch gehabt, Broadline-Distributor zu werden", sagt Siewert. Denn Distributions-Riesen haben nach Meinung des Managers eine begrenzte Lieferfähigkeit, wenn es beispielsweise um größere Bestellungen geht. Dann könne es bis zu einer Woche dauern, bis Kunden ihre Ware bekommen.

Schnelle Lieferfähigkeit ist also ein Muss für erfolgreiche Komponentendistribution. Das ist ohne Zweifel eine Tatsache, die auch die Konkurrenz bereits erkannt hat. "Bis 18:30 Uhr bestellt - morgen vor 12:00 Uhr da!", heißt es bei Devil auf der Startseite des Webauftritts. "Am Samstag bestellt - am Montag geliefert! Was andere können, können wir besser!", ist bei Wave zu lesen. Schnell zu liefern ist also keine Geheimwaffe mehr im Kampf um den kaufenden Fachhändler.

Bevor man schnell liefert, ist es wichtig, überhaupt zu liefern. Das sieht auch Björn Siewert so. Lieferfähigkeit sei ein entscheidendes Kriterium zum Erfolg, sagt er. Sie sei sogar wichtiger als der Preis der Produkte. "Wenn ich mich nur über den Preis definiere, bin ich verloren", weiß der Manager. S&K arbeitet mit den Logistikunternehmen UPS, Transoflex und einer lokalen Spedition zusammen. Von DHL nimmt S&K laut Siewert wegen deren Limitierungen in Gewicht und Größe von Paketen Abstand.

Welche Erfolgsgeheimnisse gibt es bei S&K noch? Laut Siewert ist es wichtig, den Markt ständig zu beobachten. Es gelte außerdem, den Spagat zwischen einer schlanken Unternehmensstruktur und gutem Service zu schaffen. Dies sei besonders im niedrigmargigen Produktbereich Komponenten eine regelrechte Gratwanderung. Und so gibt es alle zwei Wochen eine Produktschulung für die Mitarbeiter sowie einen Austausch über Markttendenzen und eigene Strategien. Diese permanenten Mitarbeiterschulungen seien elementar dafür, Produkte erfolgreich zu vertreiben, sagt Siewert. Es gehe immer um die Frage: "Warum soll der Kunde genau dieses Produkt kaufen?"

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