Datenfalle Internet

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Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.

Datenspeicher Community-Sites

Websites wie Facebook, Myspace, Studivz und Xing sind vor allem bei jüngeren Anwendern ausgesprochen beliebt. Hier geben viele Nutzer sehr persönliche, teils gar intime Details über sich preis. Egal, ob es der Drang zur Selbstdarstellung ist, der Wunsch nach vielen digitalen Bekannten oder die wirtschaftliche Notwendigkeit, in einem Business-Netzwerk präsent zu sein: Für neugierige Augen gibt es eine Menge zu sehen. Umso vorsichtiger sollten die Anwender sein und immer auch an die Zukunft denken. Wer als Student mit markigen Sprüchen etwa auf Studivz auftritt, muss sich nicht wundern, wenn später die Headhunter einen Bogen um ihn machen. Auf solchen Community-Sites sollten Sie sich genauso wie überall sonst im Internet nur in angepasster Form darstellen und darauf achten, dass ausschließlich Mitglieder der Site Ihr Profil einsehen können. Suchmaschinen und Nichtmitglieder sollten Ihre Daten nicht sehen dürfen. Das lässt sich in der Regel unter den Kontoeinstellungen festlegen.

Websites für Freizeit und Hobby
Special-Interest-Websites sind ideale Tummelplätze für PC-Anwender, die sich über ein bestimmtes Thema oder ihre Hobbys austauschen möchten. Wer gerne fotografiert, stellt seine Fotos etwa bei Flickr oder Picasa ein, und Urlaubsfotos verknüpft man mit dem besuchten Ort bei Locr.de. Wer filmt, lädt die Videos etwa bei Youtube hoch. Bei Fotos und Videos sollten Sie unbedingt Personennamen aus dem Spiel halten. Noch arbeiten Suchmaschinen nicht mit Gesichtererkennung, sondern sind auf die Angaben von Namen angewiesen. Also gilt: Weder Ihr Profil auf der Website sollte Ihren tatsächlichen Namen enthalten noch der Dateiname des Fotos noch ein Kommentar oder eine Bildunterschrift. Sie müssen auch die Erlaubnis von allen abgebildeten Personen besitzen, die Sie auf einem Foto oder in einem Film online stellen. Andernfalls können Sie verklagt werden.

Google Groups & Co.
Im Usenet gehörte es früher zum guten Ton, dort nur unter dem Real Name, also seinem tatsächlichen Namen, zu veröffentlichen. Anderenfalls wurde man zumindest im deutschsprachigen Usenet komplett ignoriert. Prinzipiell gilt das heute noch, nachdem das Usenet über Google Groups genutzt wird. Angesichts der aktuellen Datensammler ist es aber klüger, nur unter einem Pseudonym aufzutreten. Auch in Blogs und Foren sollten Sie nicht unter Ihrem tatsächlichen Namen schreiben. Lassen Sie sich auch nicht von einem seriösen Umfeld, etwa dem FAZ-Forum, rumkriegen. Geizen Sie mit Ihrer Mailadresse, wenn diese Ihren Namen verrät. Veröffentlichen Sie sie dann auch nicht etwa bei einer Ebay-Auktion. Sonst kann jeder schnell herausfinden, was Sie in den letzten drei Monaten ge- und verkauft haben. Das trifft auch auf Kleinanzeigen auf beliebigen Sites oder dem Gebrauchtmarkt von Amazon zu. Und natürlich sollte da auch Ihre Telefonnummer nicht auftauchen.

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