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Die Kunst des "Gesichterlesens"

27.04.2012

Kernfrage: Wie gehen wir mit unseren Assoziationen um?

Auf solche Aussagen erwidern die Gegner des "Gesichterlesens" selbstverständlich: Alles Humbug! Hierbei handelt es sich bestenfalls um sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Dessen ungeachtet lohnt es sich auch für sie, sich mit der Physiognomik befassen. Denn unabhängig davon, ob ihre Aussagen oder Annahmen richtig sind, bleibt die Tatsache bestehen: Bestimmte Körpermerkmale rufen aufgrund archaischer Bilder sowie des kulturellen Erbes, das wir in uns gespeichert haben, bestimmte Assoziationen und somit auch Emotionen in uns wach und diese prägen wiederum unseren ersten Eindruck von Personen mit. Dies führt wiederum dazu, dass wir manche Personen zum Beispiel auf Anhieb sympathisch oder unsympathisch finden oder uns diese als interessant oder langweilig erscheinen - häufig noch bevor wir ein Wort mit ihnen gewechselt haben.

Kennen wir die Bilder und Assoziationen, die in uns sozusagen automatisch wachgerufen werden, dann können wir sie auch hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen. Sind sie uns hingegen nicht bewusst, dann stellen sie sich bei uns zwar auch ein. Da uns dies aber nicht bewusst ist, geben wir uns der Illusion hin, wir würden uns ganz rationell verhalten. Faktisch wird unsere Wahrnehmung der anderen Person und unser Verhalten ihr gegenüber jedoch von den Assoziationen und damit verbundenen Emotionen gesteuert, die bestimmte Körpermerkmale in uns auslösen. Das heißt, faktisch verhalten wir uns wie die Physiognomiker. Mit einem zentralen Unterschied: Diese ziehen ihre Schlüsse bewusst (und können sie folglich auch überprüfen), wir hingegen ziehen sie unbewusst, weshalb aus unseren irrationalen Vor-Urteilen oft scheinbar rationale Urteile werden.

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