Teil 2 der ChannelPartner-Studie

Stimmungslage bei den Systemhäusern

04.09.2009

Green IT ist selbstverständlich

Auf dem absteigenden Ast befindet sich dagegen die gesamte Green-IT-Thematik. Die Bedeutung der grünen Hardware sank von 31,5 Prozent im Vorjahr auf aktuell 23,9 Prozent. Offenbar ist es für die großen Systemhäuser selbstverständlich, möglichst wenig Strom verbrauchende Endgeräte ihren Kunden anzubieten. Außerdem sind diese Aspekte in den Themenkomplexen "Virtualisierung" und "Hardwarekonsolidierung" zum Teil schon abgehandelt.

Bechtle bleibt der wichtigtste Wettbewerber in der Systemhausszene von Computacenter und T-Systems
Bechtle bleibt der wichtigtste Wettbewerber in der Systemhausszene von Computacenter und T-Systems
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Genauso wichtig wie Green IT oder auch die zunehmende Mobilität ist den deutschen Systemhäusern mit knapp einem Viertel an Nennungen (23,9 Prozent) das Thema Dokumentenmanagement. ChannelPartner trägt diesem Trend Rechnung und veranstaltet am 29. September in München den Channel-Sales-Day "Drucken und Archivieren".

Sorgen und Nöte

Selbstverständlich haben wir auch dieses Jahr die Top-75-Systemhäuser Deutschlands nach ihren drängendsten Sorgen und Nöten befragt. Hier gab es - krisenbedingt - die größten Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Haben sich 2008 noch über drei Viertel (77,8 Prozent) der Systemhäuser über den Fachkräftemangel am Markt beklagt (2007: zwei Drittel), so tut dies aktuell nicht einmal ein Drittel (31,9 Prozent) von ihnen. Fusionen, Insolvenzen und zunehmende Kurzarbeit haben zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen.

Was ihre eigenen Umsätze 2009 betrifft, da zeigen sich die hiesigen Systemhäuser optimistisch.
Was ihre eigenen Umsätze 2009 betrifft, da zeigen sich die hiesigen Systemhäuser optimistisch.
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Dafür machen sich nun 57,4 Prozent der von ChannelPartner befragten Systemhäuser Sorgen um ihre Auftragslage, das sind zehn Mal so viele Unternehmen wie im Vorjahr, als sich gerade mal 5,6 Prozent von ihnen über die Investitionsneigung ihrer Kunden den Kopf zerbrachen. Hier schlägt die aktuelle Wirtschaftskrise also voll durch. Besonders hart trifft der Auftragsrückgang diejenigen Systemhäuser, die ihre Kundschaft vorwiegend aus krisengebeutelten Branchen wie Maschinenbau oder Automobilindustrie rekrutieren, wie etwa die Bechtle AG, die aus diesem Grund in Baden-Württemberg Kurzarbeit anmelden musste.

So verwundert es nicht, dass mehr als jedes fünfte Systemhaus die Nichtauslastung der eigenen Kapazitäten beklagt; über zurückgehendes Projektgeschäft berichten 21,3 Prozent der von ChannelPartner Befragten. Und falls mal ein größeres Projekt zu stemmen ist, mangelt es 17 Prozent der Systemhäuser oft an Mitteln, die dafür zu beschaffende Hard- und Software vorzufinanzieren. Im Vorjahr war die fehlende Liquidität für gerade mal zwei Systemhäuser ein Thema. Hierfür ist eindeutig die restriktivere Kreditpolitik der Banken im Zuge der Finanzkrise verantwortlich.

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