Technik & Know-how: der Cell-BE-Prozessor – Alleskönner oder Hype?

19.10.2006
Von Thomas Steudten

Toshiba als Konsortium-Mitglied hat für den Cell einen Interface-Chip, den so genannten Super-Companion-Chip (SCC), entworfen, der in der PS3 die Schnittstelle zwischen dem Cell-Prozessor und der Außenwelt bildet. Der SCC ist ein LSI-Chip, bestehend aus sieben Layern in Kupfertechnik, misst 12,71 mm2 und basiert auf der 90-nm-CMOS-Fertigungstechnologie. Die maximale Betriebsfrequenz ist mit 333 MHz bei einer Kernspannung von 1,2 V spezifiziert.

IBM propagiert den 9-Core-Cell-Prozessor auch für Workstations mit Linux und verspricht, die Spezifikationen und Details zum Cell öffentlich zugänglich zu machen. Eine Portierung von Linux für Cell war bereits erfolgreich. Seit dem Kernel 2.6.16 ist die Cell-Unterstützung enthalten. Im Gegensatz zum symmetrischen Multiprocessing (SMP), bei dem auf jedem Prozessor das Betriebssystem läuft, ist das Betriebssystem beim Cell nur auf dem Power-Kern aktiv. Das OS muss selbst für die Verteilung der Aufgaben auf den acht Vektorprozessoren sorgen. So gesehen ist der Cell BE ein 64-Bit-Prozessor mit acht schnellen, mathematischen Co-Prozessoren für Fest- und Gleitkomma-Berechnungen.

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