Interne Vernetzung
Voraussetzung für die elektronische Krankenakte ist eine Vernetzung sämtlicher Klinik-Abteilungen. Drahtgebundene Vernetzung via Ethernet oder anderer Protokolle ist in vielen Krankenhäusern gegeben. Schon in den neunziger Jahren führten gesteigerter Kostendruck und der Bedarf zur Effizienzoptimierung dazu, dass Kliniken ihre internen Einrichtungen und Geräte zunehmend vernetzten.
Das Klinikum Traunstein/Trostberg beispielsweise verfügt über eine flächendeckende IT-Infrastruktur mit einem weit entwickelten Netzwerk mit über 1500 Ports. Daran werden 600 Kleinsysteme und 60 Server mit unterschiedlichen Software- und Abteilungslösungen betrieben. An einen zentralen Datenbankserver sind viele Abteilungslösungen und medizinische Geräte angeschlossen.
In einzelnen Krankenhäusern ist die Digitalisierung so weit vorangeschritten, dass sämtliche Computer vernetzt sind und somit alle Patientendaten, von der Aufnahme über Diagnosen, Laborberichte und Röntgenaufnahmen bis zum Abschlussbericht, von jedem Rechner aus eingesehen werden können.
So sind im Sana-Klinikum Remscheid alle 500 PCs miteinander verbunden, dazu die Telefonanlage, der Lichtruf und das technische Gebäudemanagement. Wenn also beispielsweise die Klimaanlage in einem der Zimmer defekt ist, wird dies auf dem Display der Telefone angezeigt. Auch mit der elektronischen Gesundheitskarte soll dieses System eines Tages gekoppelt werden.
Im Universitätsklinikum Heidelberg sind die Operationssäle so umgebaut worden, dass Operationen live in Hörsäle oder in die Büros von Kollegen übertragen werden können. Für die kurzfristige Konsultation von Spezialisten während einer Operation kann auf eine Videokonferenz zurückgegriffen werden.
„Die Notwendigkeit, zu vernetzen und dadurch Mehrwert für Patienten in Bezug auf Sicherheit und medizinische Behandlungsqualität zu bieten, ist heute bei allen medizinischen Leistungsanbietern gegeben“, erklärt Professor Wilfried von Eiff, Leiter des Centrums für Krankenhaus-Management (CKM) in Münster. Die gesamte Branche werde sich in diese Richtung entwickeln, so von Eiff, „das ist nur eine Frage von Zeit und Geld“.