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Wie Systemhäuser den Übergang zu Managed Services meistern

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Wie rechne ich Managed Services ab?

Manche Kunden bestehen eben darauf, dass die IT-Systeme ihnen gehören, andere wiederum mieten sich eben die Endgeräte und das Rechenzentrumsequipment. Kommt immer auch auf die abschreibungstechnischen Präferenzen der Anwenderfirmen.

Holger Müller von Fritz & Macziol: "Unsere Kunden steigen von Capex auf Opex als Abrechungsmodell um."
Holger Müller von Fritz & Macziol: "Unsere Kunden steigen von Capex auf Opex als Abrechungsmodell um."
Foto: FUM

Das bestätigt auch Holger Müller von Fritz und Macziol: "Es kommt eben immer auf die jeweiligen Anforderungen unserer Kunden an." Seiner Erfahrung nach bevorzugen die Kunden drei unterschiedliche IT-Nutzungsvariaten:

Entweder sie kaufen bzw. leasen das IT-Equipment ganz klassisch, oder sie sparen sich die hohen Anfangsinvestitionen ganz und steigen von Capex auf Opex um, das heißt sie entrichten monatlich feste Beiträge an FuM für den Betrieb des IT-Equipments. Die dritte IT-Nutzungsvariante bei Fritz und Macziol ist IaaS (Infrastructure as a Service) - quasi die Verfeinerung der Variante zwei um das "pay per use"-Abrechnungsmodell. "Der Trend geht ganz klar zu einer Kombination aus den Varianten zwei und drei", meint Müller.

Etwas weniger kompliziert gestaltet sich die Situation bei Hagel IT: "In der Regel gehört unseren Kunden das IT-Equipment, außer sie beziehen Services und nutzen Server aus der Cloud", so Jens Hagel.

Noch nicht ganz so weit sind die Kunden von Microstaxx, aber "wir treffen aktuell auf reges Interesse unserer Kunden nach Cloud-Lösungen", so Martin Reil, Geschäftsführer des Münchner Systemhauses.

Aus Gesprächen mit diesen Kunden kristallisiert sich ganz klar deren Wunsch, bei der Hardware zu sparen. Das betrifft nicht nur Server-, Storage- und Netzwerk-Infrastruktur - inklusive der dafür nötigen Raum- und Kühlungskapazitäten, sondern auch andere Bereiche, zum Beispiel das für die Zugangskontrolle notwendige Equipment, das man ebenfalls outsourcen könnte.

Ähnlich gestrickt sind auch die Abnehmer der Managed Services von Exabyters: "Der größte Teil unsere Kunden kauft oder least seit jeher Hard- und Software, es gibt aber auch schon welche, die unsere IT-Flatrate komplett in Anspruch nehmen". Diese Kunden zahlen einen monatlichen Festpreis für die komplette IT-Infrastruktur, also für die gesamte Hard- und Software inklusive Einrichtung und Betrieb.

Exabyters Kunden beziehen bereits seit 2012 das gesamte XaaS-Portfolio (SaaS, IaaS und PaaS) aus dem firmeneigenen Rechenzentrum, der Systemhaus Cloud AG.

Ganz konträr dazu gehört die von Horn & Cosifan betriebene Hardware nicht dem Kunden, sondern dem Systemhaus. Auch die von den Anwendern genutzte Software wird ihnen über Hosting-Lizenzen zur Verfügung gestellt.

Für Gunter Horn liegen die Kostenvorteile einer "gesharten" Plattform auf der Hand - vor allem bei Hardware: "Bei Software kommen allerdings lizenzbedingt durchaus auch andere Lösungen in Betracht." Seiner Meinung nach lohnt sich "gemietete" Software nur im Bereich der Unternehmenslösungen, etwa bei ERP-Systemen. Darin liegt laut Horn eben die Hauptaufgabe des als "Managed Service Provider" auftretenden Systemhauses: immer die für Kunden günstigste Kombination auszuwählen.

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