Meldungen vom 12.02.2001

  • Siemens kümmert sich um Jungunternehmer

    Insgesamt 117 Millionen Mark will Siemens in den nächsten drei Jahren in die Geschäfts junger Unternehmen investieren. Zu diesem Zweck hat der Konzernbereich "Information and Communication Mobile" einen so genannten "Incubator" für Start−up−Unternehmen gegründet. Ziel sei es, die der Jungunternehmer möglichst schnell in Marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen, heißt es es dem Hause Siemens. Selbstredend agiert der Technologiekonzern nicht aus reinem Altruismus. Die Fördergelder sollen insbesondere für Neuentwicklungen von mobilen Anwendungen, Software−Lösungen und Dienstleistungen mit Fokus auf die zukünftigen Mobilfunkstandards GPRS und UMTS ausgegeben werden. Als Standorte des Incubators sind zunächst München und Stockholm vorgesehen. Darüber hinaus plant Siemens, eine weitere Niederlassung in Asien oder in Amerika zu eröffnen. (mm) …mehr

  • Schwere Vorwürfe gegen AOL

    Rund eine Milliarde Dollar habe sich AOL durch so genannte "volunteers" − freiwillige Helfer − in den letzten neun Jahren gespart, rechnete das amerikanische Wirtschaftmagazin Forbes in einem Artikel aus. Das AOL−Motto: Arbeit gegen freien Zugang, der ansonsten 19,95 Dollar kosten würde. Waren es laut Forbes 1992 gerade einmal 600 freiwillige Helfer, die beispielsweise AOL−Chatrooms betreuen, so betrug deren Anzahl 1996 bereits 16.000 und in den Jahren danach immerhin noch rund 14.000 pro Jahr. Das Magazin multipliziert in dem Bericht die Anzahl der Volunteers mit deren durchschnittlich für AOL abgeleisteten Arbeitsstunden sowie mit dem Mindestlohn für diese Leistungen. Die Forbes−These: AOLs Erfolg gründe sich auf die freiwillig geleistete Arbeit der Volunteers. Außerdem: Während einige sich bei AOL eine goldene Nase verdienten, ging das Fußvolk leer aus. Inzwischen sei laut Forbes eine Sammelklage am Laufen, denn das Arbeitsrecht gelte auch für die New Economy. Insbesondere dann, wenn beispielsweise eine 15jährige bis zu 40 Stunden in der Woche für den Onlinedienst gearbeitet habe. (mm) …mehr

  • Akustische Kreditkarte

    "Comdot-Technologie" nennt der israelische Anbieter Comsense eine Kreditkarte mit integriertem Lautsprecher und Batterie, die das Zahlungsmittel der Zukunft für den Online-Einkauf werden soll. Das Prinzip der "sprechenden" Kreditkarte erscheint recht einfach: Vor dem ersten Online-Einkauf muss der User eine bestimmte Seite aufrufen und ein Plug-In für die Flüsterkarte herunterladen. Will der Anwender danach beispielsweise eine Musik-CD online einkaufen, so kann er durch einen Knopf auf seiner Kreditkarte den Zahlvorgang auslösen. Dabei muss der User seine Karte in einem Abstand von rund zehn Zentimetern an das PC-Mikrofon halten und schon schickt die Karte ein akustisches Signal über das Internet zum Server des Online-Shops. Der Server entschlüsselt den Piep-Ton der Kreditkarte und bucht den Betrag vom Konto des Anwenders ab. "Selbst wenn ein Unbefugter das Schallsignal speichert, nützt es ihm nichts", erklärt Matthias Brandl, Chief-Investment-Officer bei der Deutschen Bank E-Ventures, die sich an dem israelischen Projekt beteiligt hat. Brandl betont, dass den Kreditkartenkunden keine administrativen Kosten entstehen würden. "Die Kosten für die ausstellenden Bank halten sich in Grenzen. Wir rechnen mit einem einstelligen Dollarbetrag", erklärt Brandl. (mm) …mehr

  • AS/400 und KMU-Software: Ein Thriller?

    Big Blue ist immer für eine überraschung gut. Das beweist das die Ankündigung der E-Kommerz-Software "iSeries Connect". Mit dieser sollen, so steht es im beigelegten PR-Zettel, "kleine und mittlere Unternehmen ihr Geschäft schnell und kostengünstig um globale E-Marktplätze erweitern". Nun haben besagte KMU-Unternehmen, also kleinere und mittlere Unternehmen bis zu 500 Mitarbeiter, bekanntlich schon zahlreiche E-Attacken mit Anstand ignoriert. Ob sie auch in diesem Fall auf diese Taktik setzen, wird sich zeigen. Was IBM unter einer günstigen KMU-Lösung versteht, sieht wie folgt aus: Man nehme einen Server der "iSeries" ab dem 270 Modell aufwärts (ehemals AS/400), packe den Applikations-Server "Websphere" oder "Domino" darauf, installiere die Transaktions-Software "MQ Series", enthalten in dem ab 1.000 Dollar kostenden Paket "iSeries Connect", um unternehmensintern Daten von Frontends auf diverse Server und Datenbanken zu schauffeln wie umgekehrt zu holen, installiere dann die neue XML und Java-basierte Software und verbinde sich sodann mit einem Marktplatz von Ariba oder Metiom - be bekanntlich SMB-Marktplatz-Experten. Fertig.(wl) …mehr

  • Adobe verschiebt Investition, um Gewinnvorgaben einzuhalten

    Trotz geringer Nachfrage will Adobe Systems den geplanten Gewinn erwirtschaften, teilte CEO Bruce Chizen mit. Um dies zu erreichen, strukturiert die kalifornische Grafik−Software−Schmiede ihr Marketing um und schiebt den Kauf einer Customer−Relationship−Software zur Verwaltung von Direktkunden auf.Erst kürzlich hatte der Anbieter von Photoshop und Acrobat eingeräumt, dass der Umsatz für das erste Quartal 2001 (Stichtag: 2. März) niedriger als erwartet ausfallen könnte. Grund dafür sei die schwache Nachfrage nach Grafik−Software in den USA.Die geringe Nachfrage nach Adobe−Grafik−Software überrasche Chizen, weil die Produkte aufgrund ihrer niedrigen Preise keine größeren Löcher in die Brieftaschen der gewerblichen Kunden r, so der Adobe−CEO. Das zeige, dass Unternehmen ihre Ausgaben stärker zurückfahren, als erwartet, folgert Chizen. Auch Adobe−Kunden wie Grafik− und Web−Designer hätten dies in Form von rückläufigen Auftragszahlen zu spüren bekommen.(kj) …mehr

  • Hiobsbotschaft für PC-Branche

    Ein schwieriges Jahr mit einem Wachstum von 12,5 Prozent prophezeien die Marktforscher der Investment-Bank Merrill Lynch der PC-Branche. Grundlage dieser Hiobsbotschaft bilden die Quartalsabschlüsse taiwanischer Hardwarehersteller, die etwa 75 Prozent aller Motherboards und 50 Prozent der Notebooks herstellen und Kunden wie Apple, Compaq, Dell oder Gateway beliefern. Steven Fortuna, Analyst bei Merrill Lynch: "Die Quartalszahlen dieser Firmen verweisen auf einen konstanten Abwärtstrend. Entgegen der allgemeinen Erwartungen wird sich der Markt nach dem schwachen Weihnachtsgeschäft vorerst nicht erholen. Für das laufende Geschäftsjahr muss daher von einem geringen Wachstum des PC-Geschäfts von nur 7,5 Prozent in den USA und 8,5 Prozent für Europa ausgegangen werden. In Asien wird dagegen ein Wachstum von rund 20 Prozent erwartet. Der Consumer-Markt bleibt nach wie vor am stärksten von der Flaute betroffen." (mm) …mehr

  • Nortel-Tochter Netgear geht nicht an die Börse

    Entgegen ihrer Absicht, sich mit einem Börsengang weiteres Kapital für die Ausweitung der Geschäfte zu besorgen, verzichtet die kalifornische Nortel −Tochter Netgear nun darauf, künftig an der Nasdaq gehandelt zu werden. Der Hersteller von Netzwerk−Komponenten zog seine im September eingereichte Ankündigung zurück. Er begründet den Verzicht lap mit der "allgemeinen Lage am neuen Markt". Der Netzwerker, der auch hierzulande vor allem im SOHO−Bereich tätig ist, reiht sich damit unter die mehr als 120 Unternehmen ein, die seit der Talfahrt der US−Technologiebörse im März 2000 ihren Börsenpläne abgeblasen haben. Netgear, 1998 zu Nortel im Rahmen der Bay Networks−Akquisition gekommen und seit März 2000 selbständig − bei einer 69prozentigen Nortel−Beteiligung −, schreibt seit dem Geschäftsjahr 2000 schwarze Zahlen. 83,7 (Vorjahr: 46,6) Millionen Umsatz verbuchten die Kalifornier; der Gewinn betrug laut dem Unternehmen eine (Vorjahr: minus 3,9) Millionen Dollar. (wl) …mehr

  • Organisches Elektrolumineszenz-Display von Sony soll LCD ablösen

    Den Prototyp eines Organischen Elektrolumineszenz−Displays (OEL) hat der japanische Elektronikgigant Sony angekündigt. Es besteht aus einem organischen Polymer−Material, das eine selbstleuchtende Eigenschaft besitzt. Aufgrund dessen benötigt es keine Hintergrundbeleuchtung und ist somit flacher und stromsparender als ein LCD (Liqu Chrystal Display). OELs kosten rund 20 Prozent weniger als LCDs und besitzen bessere Eigenschaften im direkten Licht. Sonys Prototyp hat eine Auflösung von 800 x 600 Pixeln und ist vorerst für den Einsatz in Handhelds und Mobiltelefonen gedacht. Der Beginn der Massenproduktion ist für 2003 geplant. Verschiedenen Firmen wie Kodak, Sanyo und Seiko haben sich in den vergangenen Jahren ebenfalls mit der Entwicklung von OEL−Displays befasst. Bis jetzt ist es jedoch lediglich gelungen, OELDs mit einer geringen Auflösung, beispielsweise für Uhren oder Auotradios, herzustellen. (ce) …mehr

  • Ariba will noch in diesem Jahr die Umsatzmilliarde

    Wahrhaft ehrgeizige Ziele hat sich Aribas neuer General Manager für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA), Nick Earle, gesteckt: Er glaubt, dass der Marktplatz−"Enabler" noch in dem laufenden Jahr weltweit die Umsatz−Dollarmilliarde schafft. Falls es nicht klappen sollte und "nur" die offiziell angekündigten 800 Millionen Dollar erreicht würden, ergäbe das immer noch eine Beinahe−Verdoppelung der letztjährigen Einkünfte in Höhe von 425,8 Millionen Dollar. Das operative Ergebnis betrug im vierten Quartal 2000 14 Millionen Dollar oder 5 Cents pro Aktie und war damit zum ersten mal positiv; in diesem Jahr rechnet Ariba mit einem Gewinn von 25 Cents pro Aktie. Und der Lieferant von Marktplatzlösungen tut einiges dafür, um die angepeilten Umsatzhöhe zu erreichen. In der vergangenen Woche übernahm die kalifornische Company die Agile Software Corporation, einen Anbieter von sogenannten Collaborative−Commerce−Lösungen. Mit dieser Akquisition (Volumen: 2,55 Milliarden Dollar) möchte Ariba ihre Supply−Chain−Schiene stärken, um Kunden eine Lösung für den voll elektronischen Datenaustausch mit Geschäftspartnern anzubieten. Das Ziel lautet hier, während des gesamten Produktzyklus einen Echtzeitzugriff auf alle relevante Informationen zu erhalten. Aribas Europachef Earle glaubt ferner, bereits in zwei Jahren die Marktführerschaft inne zu haben: "Mehr als 50 Prozent Marktanteil wollen wir aber gar nicht haben, das wäre ungesund für den Wettbewerb." Als warnendes Beispiel nannte hier der Manager Microsofts Dominanz bei PC−Betriebssystemen und Office−Paketen. Zu seinen Hauptkonkurrenten zählt er nach wie vor Commerce One, obwohl sich dieses ebenfalls in Kalifornien beheimatete Unternehmen Earles Meinung nach zu eng an SAP anlehnt: "Das geht nur so lange gut, bis SAP selbst Marktplatzanbieter wird." (rw) …mehr

  • Entlassungen

    Mit möglicherweise bis zu 13.000 blauen Briefen (zehn Prozent seiner Mitarbeiter) führt der amerikanische Elektronikriese Motorola die Liste der Unternehmen an, die mit Stellenstreichungen ihre Bilanzen aufbessern wollen und beziehungsweise oder auf die gegenwärtige IT−Krise reagieren. Das Unternehmen dementierte den Bericht einer US−Zeitung nicht, wollte ihn aber auch nicht bestätigen.An zweiter Stelle folgt der amerikanische Telefonkonzern Verizon mit rund 10.000 Entlassungen. Der größte Mobilfunk−Anbieter der USA, der gerade Pläne, in Europa Fuß fassen zu wollen, veröffentlicht hat, zählt weltweit rund 260.000 Angestellte. PC−Direktanbieter Dell plant, bis zu 4.000 Mitarbeiter (rund acht bis zehn Prozent der Beschäftigten) auf die Straße zu setzen. Wie das Wall Street Journal berichtet, will das texanische Unternehmen diese Woche mit den Entlassungen beginnen. Entsprechend einem internen Ranking, das von eins bis fünf reicht, sind zuerst die mit einer Fünf beurteilten Mitarbeiter betroffen. Vergleichsweise besche dagegen nehmen sich Rausschm bei der Bertelsmann−Tochter und Online−Buchhändler Barnes Noble mit 350 Mitarbeitern (rund 16 Prozent) und dem tatsächlich sehr unterhaltsamen amerikanischen Börsendienst Motley Fool mit 115 Mitarbeitern (33 Prozent) aus. Be Unternehmen begründen die blauen Briefe mit "notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen" und Verlusten − wobei der private Börsendienst seine Geschäftszahlen nicht veröffentlicht. Die deutsche Motley Fool−Filiale ist bereits geschlossen. Indirekt betroffen von den Entlassungswellen in der IT−Branche ist übrigens der in Flor ansässige, fünftgrößte−Leiharbeiter−Anbieter der USA, Spherion. Das erfolgsverwöhnte Unternehmen, das im letzten Jahr zirka 600.000 Stellen vermittelte, warnte bereits vor einem schlechten ersten Halbjahr 2001. "IT−Unternehmen sparen", stellte Präs Raymond Marcy fest.Schließlich ist der strauchelnde Tk−BeliefererLucent ins Visier der amerikanischen Börsenaufsicht SEC geraten. Der Grund: Lucent soll im letzten Geschäftsjahr (Stichtag: 30. September 2000) seine Umsätze um − nachträglich korrigierte − 679 Millionen Dollar aufgemöbelt haben. Der Netzwerker habe möglicherweise zu hohe Software−Lizenzeinnahmen verbucht sowie Warenlieferungen an seine Händler, die diese weder verlangt noch verkauft hätten, pro forma abgerechnet. Warum Lucent hier erwähnt wird? Am 25.01.01 berichtete ComputerPartner.de von 16.000 Mitarbeitern, die Lucent entlassen wird. (wl) …mehr

  • Citrix’ Metaframe-Nachfolger heißt XP

    Mittlerweile bei der Versionsnummer 1.8 angelangt, soll die zur Mehrplatznutzung von Windows befähigende Software von Citrix, Metaframe, zu einer "Plattform" migrieren. Denn der Nachfolger von 1.8 heißt nicht etwa 1.9 oder 2.0 sondern XP – "eXtended Platform". Und diese gibt es dann gleich in drei Versionen: XPs für "standard", XPa für "advanced" und XPe für "enterprise". Während Metaframe XPs als die klassische Einstiegslösung gilt und auch für kleinere Unternehmen (mit einen einzigen Server) geeignet ist, verfügt das "advanced"−Modell über höhere Skalierbarkeit (bis zu 50 Server) und eine Load−Balancing−Funktion. Bei der Enterprise−Lösung handelt es sich um ein High−End−System mit zusätzlichen Software−Paketen wie Ressource, Installation und Network Manager, die in ersten Tests bis zu 1.000 Server bedienen konnten. Das ganz soll jedoch keine Konkurrenz zu System−Management−Suites von HP (Openview), CA (Unicenter) oder Tivoli darstellen, sondern vielmehr mit diesen Programmen kooperieren und Daten austauschen. über Lizenz− oder Pre ist noch nichts bekannt, außer dass eine XPs−Version von Metaframe für bis zu 15 "concurrent users" in den USA etwa 5.000 Dollar kosten wird. Das bisherige Metaframe−Release 1.8 soll bis auf weiteres unterstützt werden, gedacht ist hingegen an ein Auslaufen des Winframe−Supports. So bleibt für die sechs Distributoren in Deutschland viel zu tun. (rw) …mehr

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