Weiterhin starkes Online-Wachstum
Rückläufige Geschäftszahlen kennen die ITK-Online-Händler dagegen nur vom Hörensagen. Auch 2012 konnten die wichtigsten Elektronikversender wieder kräftig zulegen: Cyberport steigerte sich um 48 Prozent auf 538,3 Millionen Euro, Alternate/Wave wuchs um 14 Prozent auf 559 Millionen Euro, und GetGoods konnte um 27 Prozent auf 402,3 Millionen Euro zulegen.
Aus der Rolle fiel lediglich Redcoon, das noch mit den Anpassungen infolge der Übernahme durch Media-Saturn zu kämpfen hatte und auf Vorjahresniveau stagnierte. Dafür legten die Online-Shops von Media Markt und Saturn kräftig zu und nahmen mit 323 Millionen Euro fast dreimal so viel ein wie im Vorjahr (siehe auch Beitrag auf Seite 34).
Notebooksbilliger.de will seine Umsatzzahlen für 2012 erst mit der Veröffentlichung im Handelsregister kommunizieren - laut Firmenchef Arnd von Wedemeyer soll dafür aber nicht der neue Teilhaber EP verantwortlich sein. Vielmehr wolle man den Wettbewerbern nicht zu viele Anhaltspunkte über die umsatzseitige Auswirkung anstehender Veränderungen bieten.
Die Auskunftsfreudigeren unter den Elektronikversender passen jedenfalls exakt in das Bild, das auch der Versandhandelsverband bvh von der Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr zeichnet. Demzufolge stiegen 2012 die Online-Umsätze in den Kategorien Unterhaltungselektronik, Computer & Zubehör, Haushaltsgeräte sowie Telekommunikation & Zubehör zusammengenommen um 33 Prozent auf insgesamt 7,78 Milliarden Euro.
Gewichtigen Anteil an dieser Entwicklung hat natürlich auch Amazon, das zu Anfang des Jahres erstmals seine Umsätze für Deutschland öffentlich machte. Rund 6,8 Milliarden Euro setzte der Online-Händler hierzulande um und konnte sich damit im Vergleich zu 2011 um 21 Prozent steigern. Nach Produktgruppen schlüsselt Amazon seine Umsätze nicht auf, und somit blieb es der Fantasie von Brancheninsidern überlassen, die Bedeutung des US-Konzerns für den deutschen Elektronikhandel einzuschätzen.
Auf Anfrage von ChannelPartner schätzte Cyberport-Geschäftsführer Olaf Siegel die Umsätze von Amazon in dem Bereich auf rund 2,8 Milliarden Euro, während sein Kollege Michael Gerke vom E-Commerce-Dienstleister 004 sogar von 3,5 bis 4 Milliarden Euro ausging. Klar ist jedenfalls, dass im Online-Handel weiterhin eine Dynamik herrscht, von der der Rest der Branche nur träumen kann. (mh)