Vom Hard- und Software-Händler zum Lösungsanbieter

Wie Sysback Managed Service Provider 2.0 wurde

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Mit ihrem langjährigen Wandlungsprozess vom reinen Hard- und Software-Reseller hin zu einem innovativen Service- und Lösungsanbieter bewirbt sich die Sysback AG um dem IDG Digital Innovation Award in der Kategorie „Service“.
 
  • 2002: als Systemhaus in Hamburg gegründet
  • 2011: den Wandel eingeleitet
  • 2014: kundenfreundlichstes Systemhaus Deutschlands
  • 2017: unter den 20 besten Managed Service Providern Deutschlands
  • 2018: als "Holistischer Automatisierer" etabliert
  • 2019: Partner der Deutschen Telekom

Gegründet wurde die Sysback AG 2002 in Hamburg - als klassisches Systemhaus, dessen gesamtes Ertragsmodell auf dem Handel mit Hard- und Software basierte - samt dazugehöriger Wartung, maßgeblich im Server-, Storage- und Datacenter-Bereich. Doch den Verantwortlichen bei Sysback ist bereits 2010 klar geworden, dass dieses Geschäftsmodell endlich war.

"Wir automatisieren Deutschland"

Ende 2011 hat das Systemhaus sich entschlossen, das eigene Ertragsmodell langfristig auf Services auszurichten. Im Zuge der Neuausrichtung hat die Sysback AG den Claim "Wir automatisieren Deutschland!" für sich besetzt. Schlussendlich wollte man sich zum Service-Provider für "Holistische Automation" wandeln. Was genau darunter zu verstehen ist, das musste sich Sysback auch selbst Schritt für Schritt erarbeiten.

Interview mit Sysback-CEO Alexander Hartmann: "Das ganze Unternehmen atmet Automation"

Immerhin, die Hamburger hatten nach knapp zehn Jahren laufenden Betriebs als Systemhaus einiges an Know-how (ITSM, Know-How, Managed Service, Verständnis für IT-Architekturen) erworben, um dieses Vorhaben umzusetzen.

Susanne Schöne auf der "Hands on AI"-Konferenz von Sysback im Oktober 2018.
Susanne Schöne auf der "Hands on AI"-Konferenz von Sysback im Oktober 2018.
Foto: IDG / Foto Vogt

Auf dem weiteren Weg zum Holistischen Automatisierer hat sich Sysback 2012 von außen Automations-Know-How dazu geholt, dieses weiterentwickelt und sich dabei als Hersteller-übergreifender Spezialist aufgestellt. Im ITSM-Umfeld (IT Service Management) setzte der Dienstleister rasch auf Tools der PMCS.helpLine Software Gruppe (heute: Serviceware SE) und auf das "Valuemation"-Portfolio der USU GmbH. Hinzu kam das starke Engagement für die HPE-Lösungen "Service Manager" und "Asset Manager" sowie für die "UCMDB"-Software von Micro Focus.

Lesetipp: Sysback macht Manfred Felsberg zum Bereichsvorstand

Neben diesen ITSM-Werkzeugen verwendet Sysback mittlerweile mehrere verschiedene AI-basierte Prozess-Automatisierung-Tools, unter anderem die von Arago und Flowster, ferner die quelloffene Software Ansible und das kommerzielle Operation Orchestration Studio von Hewlett Packard Enterprise.

Holistische Automatisierung mit der Ticket-Analyse

Seit Februar 2019 nutzen die Spezialisten der Sysback AG die eigenentwickelte Analyse-Software "Tanly" (Ticketanalyzer) als benutzerfreundlichen Self-Service aus der Cloud noch intensiver, um ihre Automatisierungsinitiativen voranzutreiben. "Tanly" bietet die Möglichkeit, Daten aus dem Ticketsystem automatisch und innerhalb kürzester Zeit zu analysieren und zu interpretieren. "Dank der daraus gewonnenen Erkenntnisse lassen sich dei bei Kunden zu automatisierende Prozesse schneller und einfacher definieren", berichtet Manfred Felsberg, Bereichsvorstand Sales und Mitglied der Geschäftsleitung der Sysback AG, aus der Praxis.

Sysback-CEO Alexander Hartmann: "Das sind auch gänzlich andere Projekte als früher!"
Sysback-CEO Alexander Hartmann: "Das sind auch gänzlich andere Projekte als früher!"

Sein für die Holistische Automation zuständige Vorstandskollege Alessandro Bello, kann noch tiefer ins Detail gehen: "Wir haben ein eigenes Automationsberatungsprogramm, das wir als 'Automation Roadmap' bezeichnen, und das maßgeblich auf unserem 'Ticketanalyzer' beruht. Als Big-Data Software kann 'Tanly' die zu automatisierenden Use-Cases unserer Kunde quasi auf Knopfdruck bestimmen. In dieser Aufstellung bringen wir derzeit unser Automatisierungs- und ITSM-Know-How zusammen und bauen daraus holistische Automation. So automatisieren wir die gesamte IT unserer Kunden", so Bello weiter.

Interview mit Sysback-CEO Hartmann: "Automatisierung ist ein Marathon, kein 100-m-Sprint"

Im Zuge dieser Maßnahmen hat Sysback seit 2018 die Technik der "Holistische Automation" ins eigene "Managed Services"-Geschäft überführt, um nun qualitativ hochwertige und weitgehend automatisierte "Managed Services 2.0" ihre Kunden anzubieten.

Manfred Felsberg, Bereichsvorstand Sales und Mitglied der Geschäftsleitung der Sysback AG: "Dank der aus dem Ticketanalyzer gewonnenen Erkenntnisse lassen sich die bei Kunden zu automatisierende Prozesse schneller und einfacher definieren."
Manfred Felsberg, Bereichsvorstand Sales und Mitglied der Geschäftsleitung der Sysback AG: "Dank der aus dem Ticketanalyzer gewonnenen Erkenntnisse lassen sich die bei Kunden zu automatisierende Prozesse schneller und einfacher definieren."
Foto: Sysback

Aitomation Conference

Damit die eigenen Leistungen einem breiteren Publikum bekannt werden, führt Sysback im Mai 2019 bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit IDG eine Spezialveranstaltung zum Thema "AI-basierte Automatisierung von IT" (Aitomation Conference) durch. Und dieses Engagement zahlt sich aus: Seit Januar 2019 ist Sysback offizieller Partner der Deutschen Telekom AG in den Bereichen Managed IT, Cloud Services und IT Automation.

Bei Bestandskunden konnte das ehemalige Systemhaus das eigene Image soweit verändern, dass es nun bei ihnen als Spezialist für "Holistische Automation" wahrgenommen wird. "Derartige Projekte müssen klar über den C-Level verkauft werden, damit sind Ansprechpartner aus der IT-Fachabteilung nicht mehr gefragt, sondern die Geschäftsführung selbst", resümiert Sysback-CEO Alexander Hartmann seine neue Herangehensweise bei der Kundenansprache. "Das sind auch gänzlich andere Projekte als früher!"

Zur Startseite