Arbeitszeugnisse auf dem Prüfstand, Teil 1

Notenvergabe in qualifizierten Arbeitszeugnissen

28.06.2010

III. Ergebnisse der Studie:

Von 1.100 untersuchten Zeugnissen wiesen 963 eine "Leistungszusammenfassung" auf, mit der eine "Gesamtnote" wiedergeben wurde. In 137 Zeugnissen fehlte eine entsprechende Formulierung völlig, was zwölf Prozent der Gesamtstichmenge umfasst.

Bei den 963 Zeugnissen, in denen sich eine Formulierung zur Leistungszusammenfassung befand, verteilten sich die Noten folgendermaßen: 319 (33,2%) wiesen eine "Note 1" auf, den größten Anteil machten mit 338 (35,1%) die "guten Zeugnisse" (Note 2) aus. Eine "Note 3" trugen 152 (15,8%) und eine "Note 4" nur noch 32 (3,3%) der Zeugnisse. Mit "mangelhaft" wurden von allen Zeugnissen lediglich zwei bewertet (0,2%).

Hinzu kamen die Zwischenstufen: 85 Zeugnisse wiesen eine "Note 1,5" (8,8%) auf, jeweils 17 (1,8%) eine "2.5" und eine "3,5". Eine "Note 4,5" kam nicht vor.

Fasst man diese Daten zusammen, so fällt auf, dass mehr als drei Viertel aller untersuchten Arbeitszeugnisse eine "Note 2" oder besser aufweisen, wobei sich "gute" und "sehr gute" Bewertungen ungefähr die Waage halten.

Vergleicht man bei dieser Notenvergabe die Ergebnisse für Männer und Frauen, so ist hierbei kein signifikanter Unterschied festzustellen. Die in der Stichprobe nach Geschlechtern getrennt betrachteten Dokumente wiesen nur marginale Abweichungen auf.

Die Unterschiede bewegen sich im Bereich üblicher Abweichungen und haben letztlich keine Aussagekraft. Auffällig ist lediglich, dass die beiden einzigen Arbeitszeugnisse, die eine "mangelhafte" Gesamtleistung bescheinigten, für Männer ausgestellt wurden.

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